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Nach nur zwei Jahren kauft die AHGB/Atelierhaus-Genossenschaft-Berlin ihr erstes Haus.

Sehr geehrte Damen und Herren,

genau zwei Jahre nach der ersten Infoveranstaltung in der Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten in Berlin-Moabit hat die neugegründete Atelierhaus-Genossenschaft-Berlin eG, kurz AHGB, ihr erstes Haus erworben. Damit wird ein Gegenmodell zur Verdrängung von Künstler*innen aus den Innenstadtbereichen verwirklicht: Künstlerinnen und Künstler kaufen auf dem aktuell gerade heiß umkämpften Berliner Immobilienmarkt ein Gebäude und realisieren dort ihr eigenes Atelierhaus.

Rund 30 Künstler*innen werden bis zum Herbst im Stieffring 7 im Charlottenburger Norden einziehen. Sie haben sich damit den Traum eines auf Dauer sicheren Ateliers erfüllt. Im Atelierhaus Stieffring 7 wird künstlerisches Arbeiten ohne ständige Existenzsorgen und Angst vor Kündigung möglich: Sei es weil ein Investor andere Pläne hat, Ateliermieten unerschwinglich werden oder man wegen Erfolgs und Karriere aus der Berliner Atelierförderung herausfällt. Mit solchen und anderen Sorgen müssen sich Berliner Künstler*innen permanent auseinandersetzen.

Die Idee zur Gründung der Atelierhaus-Genossenschaft-Berlin (AHGB) hatten Christian Hamm, Architekt und Initiator von Kunst- und Kulturprojekten, und Ulf Heitmann, ausgewiesener Genossenschaftsprofi und Vorstand der Bremer Höhe eG im Prenzlauer Berg, hierbei wurden sie vom Kunstverein Tiergarten in Berlin-Moabit unterstützt.

Eine neugegründete Genossenschaft kann selbstverständlich nicht auf bereits vorhandenem Kapital aufbauen, sondern beginnt ganz von vorn. Von daher war der Einstieg nicht billig, aber durchaus erschwinglich: Für die kleinste Einheit von 20 qm Atelierfläche war eine Einlage von 8.000 EUR notwendig, hinzu kommt dann eine langfristig stabile monatliche Miete von 8 EUR/qm bruttowarm. Knapp zwei Drittel der Erwerbskosten werden über eine Berliner Bank finanziert, die als Partner für das Projekt gewonnen werden konnte.

Kauf und Umsetzung des Atelierhauses wurden bislang ohne öffentliche Fördermittel oder politische Unterstützung realisiert, stattdessen haben die rund 30 Künstler*innen knapp 80.000 EUR Grunderwerbssteuern an das Land Berlin gezahlt. Das Gebäude im Stieffring 7 wurde von einem privaten Eigentümer, einer ehemaligen Heizungs- und Sanitärfirma gebaut und stammt aus dem Jahr 1966. Die letzten 20 Jahre wurde das Objekt geschossweise an wechselnde Nutzer vermietet und stand zum Schluss fast leer. Mit dem Erwerb und Einzug der Atelierhaus-Genossenschaft-Berlin wird das Gebäude nun wieder in Eigennutzung betrieben, ganz so, wie zu seiner Erbauungszeit.

Bis auf eine Fläche sind bereits alle Ateliers vergeben. Im Erdgeschoss steht noch eine Werkhalle mit rund 200 qm und einer Raumhöhe von 4.30 m zur Verfügung. Hervorragend geeignet für eine Bildhauerin oder einen Bildhauer, aber auch als Gemeinschaftswerkstatt für junge Designer. Wer Interesse an einer solchen Beteiligung hat, kann unter christian.hamm@ahgb.info ein Exposé anfordern.